
365-50: 10 Jahre danach
Vor genau 10 Jahren hatte ich ein kleines, persönliches Projekt gestartet: 365 Tage lang habe ich (fast) täglich auf 36540.de etwas gepostet. Manches war sinnvoll, einiges war weniger sinnvoll, manches war persönlich, oft war es weniger persönlich, manchmal war ich tiefgründig, vieles war flach, manchmal war es stressig, meistens war es fun. Manchmal kommt es mir vor als sei seitdem eine Ewigkeit vergangen, häufig füht es sich an, als sei es gerade eben erst gewesen.
Ich habe auch nach dem 365-Tage-Projekt noch sporadisch meine Weisheiten auf 36540.de verbreitet, aber konsequent weiterverfolgt habe ich das nicht mehr. Jetzt – 10 Jahre später – bin ich wieder so weit. Ich habe ich mir vorgenommen, regelmäßig die Welt an meinen Bildern und Texten teilhaben zu lassen. „Regelmäßig“ habe ich ganz bewusst geschrieben. Ich habe nämlich ein bisschen Angst davor “täglich” zu schreiben. Wirklich täglich ein Motiv für ein Foto zu finden und sich dann auch noch einen Text aus den Fingern zu saugen kann echt lästig werden, andererseits verläuft die ganze Geschichte sehr schnell im Sande – sagt die Erfahrung – wenn ich nicht täglich daran denke und daran arbeite. Der Vorsatz steht somit: Täglich ein (hoffentlich schönes) Bild und täglich ein paar (hoffentlich sinnvolle) Worte dazu. Wenn mir mal so garnichts einfällt oder mir schlicht und einfach die Zeit fehlt, fällt vielleicht mal ein Tag aus. Ich hoffe aber, dass das seltene Ausnahmen sein werden.
Ich glaube ich hatte damals so knapp 2 echte “Follower”, die sicherlich sehr enttäuscht waren als ich meine Bilder und Texte nicht mehr täglich in der Welt verbreitet habe. Vielleicht gelingt es mir, in den nächsten 365 Tagen diese beiden Follower wieder zu gewinnen und vielleicht ja sogar noch eine(n) zusätzlich. Da ich vermutlich sehr bald unter chronischer Einfallslosigkeit leiden werde, freue ich mich immer über Anregungen und Feedback, Vorschläge wie „Ich will mehr Katzenbilder“, „Zeig mal deine linke untere Küchenschublade“ oder „Schreib mal ein Essay über deine Wäscheleine“ sind gern genommen und werden zu gegebener Zeit Berücksichtigung finden.
“Follower” zu gewinnen ist aber nicht mein primäres Ziel. Aber was dann? Diese Frage habe ich mir auch vor 10 Jahren schon gestellt und schon damals war meine Antwort irgendetwas mit Midlife Crisis, Altersdemenz und dass es nicht auf alle Fragen plausible Antworten gibt. Damit ist eigentlich auch heute alles dazu gesagt. Einen wirklichen Sinn gibt es nicht. Ich habe einfach Lust darauf und ich freue mich, wenn es der oder dem Ein- oder Anderen gefällt und ich vielleicht das ein oder andere Mal Feedback bekomme oder ich vielleicht das ein oder andere Mal irgendeine Message rüberbringen kann.
Vermutlich werden manche Beiträge sinnvoll sein, einige weniger sinnvoll, manche werden persönlich sein, oft wird es weniger persönlich werden, manchmal bin ich vielleicht tiefgründig, vieles wird flach sein, manchmal werde ich es stressig empfinden, meistens wird es hoffentlich fun.
Ich freue mich auf die nächsten 365 Tage (und ein bisschen graut mir auch davor).
