Hoch hinaus

Zu Beginn waren die Kätzlis ja noch ein bisschen skeptisch, was die Wohnzimmererweiterung betraf. Aber nach ein bisschen Eingewöhnungszeit hat sich Tano heute Abend („Yess, wir können wieder abends auf dem Balkon sitzen!“) zum ersten Mal ganz hoch hinaus gewagt. Finde ich ja gut, wenn jemand hoch hinaus will, Engagement zeigt und sich einsetzt.

Manchmal ist das aber auch so eine Sache von Anspruch und Wirklichkeit. Gab ja am Wochenende ein paar schöne Beispiele.
Die Berliner Hertha. Wenn man ein Jahr zurück denkt, die wollten hoch hinaus. Europa war das Ziel. Zur Freude meiner Stuttgarter Freunde müssen sie jetzt schauen, das es nicht noch weiter abwärts geht. Und wenn sie die Relegation überstehen, dann bleibt der HSV mal wieder zweitklassig. Die wollen ja schon seit Jahren hoch hinaus und werden langsam zum running Gag der 2. Liga.
Oder die FDP: Vor ein paar Jahren noch „Lieber nicht regieren, als schlecht regieren“. Hoch hinaus wollten sie nun in der Ampel. Der ein oder andere in den Landes-FDPs fragt sich jetzt vermutlich, ob nicht regieren nicht doch besser gewesen wäre als schlecht zu regieren.
Auch Putin wollte hoch hinaus, Groß-Russisches Reich und so. Wie das aufgeht weiß niemand, aber den Preis als besten NATO-Recruiter der letzten Jahre hat er sicher.

Bei den Katzen ist das einfacher. Wenn die hoch hinaus wollen und dann nicht mehr weiter wissen, kommt halt die Feuerwehr und holt sie aus dem Baum oder der Papa und hebt sie vom Regal.