
Ich packe meinen Koffer…
…und ich nehme mit: Einen Kater.
Einen feigen Kater. Oder einen Kater mit einer instinktiven Urangst. Genaues weiß man nicht. Aber Tano – der Kater – hat Angst vor unserem Deckenventilator. Nicht, wenn er still an der Decke hängt, aber wenn er sich bewegt. Und wie ihr euch vorstellen könnt, hat sich der Ventilator viel bewegt, die letzten Tage, bei 37 Grad im Schatten. Für Tano scheint da ein große Greifvogel seine Kreise am Himmel zu ziehen. Gefahr droht. Unter dem Sofa ist Katerchen geschützt vor dem drohenden, bösen Raubvogel. Auch zur Essenszeit – der leckere Dosenfuttergeruch zieht durchs Haus – ist die Gefahr zu groß. Der Adler kreist weiterhin. Nicht einmal Leckerli können den Möchtegern-Löwen aus seiner Höhle hervorlocken. Der Vogel muss von Herrchen beruhigt werden. Als Ruhe am Himmel einkehrt kann Tano auch essen, beobachtet aber weiterhin die Gefahr im Himmel. Namra – die Katze – kümmert sich überhaupt nicht um die Gefahr. Sie ignoriert das fliegende Ungeheuer vollkommen. Tano flüchtet in den Keller (und macht es sich im Koffer gemütlich). Nach zwei Tagen, vielen Streicheleinheiten und Leckerlis reagiert Tano jetzt nicht mehr völlig panisch. Die fliegende Bestie wir weiterhin skeptisch beäugt, großräumig umgangen. Geduckt, jede Deckung nutzend schleicht er sich am Ventilator vorbei, immer auf der Hut, um im Falle eines Angriffes schnell reagieren zu können.
Morgen soll’s ja etwas kühler werden. Da werden wahrscheinlich keine Adler am Himmel kreisen auf der Suche nach fetter Beute und kleinen Katern, aber schon für Dienstag sind wieder höhere Temperaturen vorhergesagt. Neues Ungemach droht am Katzenhimmel…

