April 2022

Meine kleine Energiewende: Smart Home

Oben seht ihr einen Raspberry Pi. Ein zigarettenschachtelgroßer, stromsparender, aber vergleichsweise leistungsfähiger Computer. Auf dem Pi läuft eine Open Source Software und damit dient er als Smart Home Zentrale. Hier laufen alle möglichen Informationen zusammen, welches Licht ist gerade an, wie warm ist es im Schlafzimmer, wieviel Strom frisst der Kühlschrank gerade und ob gerade jemand im Bad ist. Klingt vielleicht ein bisschen nach George Orwell, bleibt aber alles im Haus (keine Cloud), daher kann weder Jeff Bezos noch ein chinesischer Hacker unsere Schlafgewohnheiten überwachen (sei mal dahingestellt was sie damit überhaupt anfangen wollen).

Mit diesen Informationen kann man natürlich einiges anfangen. Smart Home heißt für mich nicht, dass ich das Licht mit einer App einschalten kann. Smart Home heißt für mich, dass das Licht angeht, wenn ich es brauche und – noch wichtiger – ausgeht, wenn ich es nicht brauche. In erster Linie ist es sehr komfortabel, dass die Kaffeemaschine sich einschaltet, wenn der Wecker klingelt. Es lässt sich aber auch einiges an Energie sparen. Das fängt damit an, dass ich weiß wodurch wann wieviel Energie verbraucht wird. Nur wenn ich weiß, dass die Playstation auch im Standby-Modus noch ordentlich Strom zieht, kann ich mir sinnvolle Maßnahmen überlegen (in diesem Fall – wenn sie nicht genutzt wird – virtuell den Stecker ziehen).

George Orwell hilft mir also zu erkennen, wo Energie verbraucht wird und damit wo sie eingespart werden kann. Und da der Mensch notorisch unzuverlässig und bequem ist, sorgt George Orwell dafür, dass Lampen ausgeschaltet und Computer heruntergefahren werden, wenn sie nicht gebraucht werden. George sorgt auch dafür, dass im Sommer, wenn die Sonne auf die Fenster knallt die Rollläden herunter fahren und dass die Blumen im Garten nur gegossen werden, wenn der Boden zu trocken wird und nicht sowieso Regen vorhergesagt ist.

Von George weiß ich auch, dass der Staubsauger-Roboter, wenn er einmal die Woche durchs Erdgeschoss schrubbelt und sonst an seiner Ladestation sitzt, mehr Strom beim Parken verbraucht, als für’s eigentliche Saugen. Also darf Max (so heißt der Staubsauger) sich jetzt nach dem Saugen einmal voll futtern und dann wird ihm der Strom gekappt, bis er das nächste Mal unterwegs ist.

In naher Zukunft wird George sich dann auch darum kümmern, dass das E-Auto geladen wird oder die Waschmaschine läuft, wenn die Photovoltaik Stromüberschuss produziert.

Ich habe keine Vergleichswerte, daher kann ich nicht wirklich sagen, was das Ganze tatsächlich an Ersparnis bringt, ich weiß aber, dass unser Stromverbrauch sich in den letzten Jahren – trotz massiv gewachsenem „Maschinenpark“ und permanentem Home Office (ständig laufende Laptops und Monitore, viel mehr zu Hause Kochen etc…) nur unwesentlich erhöht hat, also scheinen die schrittweisen Optimierungen geholfen zu haben. Ganz abgesehen davon ist es eine nette Spielerei 🙂

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